Pangani ist eine kleine Stadt an der tansanischen Küste zwischen Dar es Salaam und Tanga, die an der Trichtermündung des Panganiflusses liegt. Sie hat etwa 8000
Einwohner und ist Sitz der Verwaltung des gleichnamigen Bezirks.
Der kleine Ort hat eine lange Geschichte, als einstmals bedeutende Küsten- und Hafenstadt der Suahelikultur. Einige große Suahelihäuser, darunter auch die ehemalige
deutsche Boma (Verwaltungsgebäude) sind sichtbare Überreste einer reichen Vergangenheit.
Die Anfänge Panganis liegen im Dunkeln. Es gibt Spekulationen, dass der Ort an Stelle des antiken Rhapta liegt, das im Periplus des Erythräischen Meeres erwähnt
wird. Archäologen haben Reste von Siedlungen aus dem 15. Jahrhundert in der Nähe der Stadt identifiziert.
Unter der Herrschaft von Sansibar erlebte Pangani im 19. Jahrhundert einen Aufschwung, als auf dem Weltmarkt verstärkt Elfenbein nachgefragt wurde und Sansibar
Sklaven für den Aufbau seiner Plantagenwirtschaft importierte. In der Umgebung der Stadt wurden Zuckerrohrplantagen angelegt, die für den Export produzierten.
Die Anlage von Sisalplantagen brachte dem Ort eine gewisse Belebung. In den 1990er Jahren wurden auch die Naturstrände bei Pangani als Tourismusziele wiederentdeckt.
Die Besucherzahlen halten sich wegen der schlechten Infrastruktur jedoch in Grenzen
Im Jahre 1973 kauft der CVJM Edenkoben eine Rundhütte in Pangani für den Partnerverein in Tanzania, der ein Gelände am indischen Ozean besitzt. Im Lauf der Jahre werden noch verschiedene Rundhütten und ein Wirtschaftsgebäude errichtet. Bei jedem Besuch einer Delegation aus Edenkoben wird dieser traumhaft schöne Ort besucht um ein paar Tage die Seele baumeln zu lassen.
Im Jahr 2004 plant der YMCA Tanzania den Bau eines Begegnungszentrums mit Räumlichkeiten für einen Kindergarten und einer Primary School. Der YMCA muss auf dem
Gelände eine Tätigkeit laut seiner Vereinssatzung nachweisen, um nicht den Anspruch auf dieses Areal zu verlieren.
Das Projekt wird in Edenkoben skeptisch gesehen, da es für uns sehr kostenintensiv und nur über einen längeren Zeitraum zu stemmen ist. Auch dieses Projekt wird in
verschiedene Abschnitte aufgeteilt, die nach vorliegenden Kostenvoranschlägen von uns freigegeben werden. Während der langjährigen Bauzeit war Berthold Messinger, vom Weltdienstverband des CVJM
Kassel, zweimal vor Ort. Auch Herr Ischir vom CVJM Baden reiste an, um die Fortschritte des Projektes zu beaufsichtigen.
Nach 9 Jahren ist das Projekt erfolgreich fertig gestellt. Am 05. November 2012 wird die Vocational Hall in Pangani offiziell eingeweiht. Es sind die örtlichen Vertreter aus Politik und Kirche eingeladen. Auch eine 5-köpfige Delegation unter der Leitung der 1. Vorsitzenden des CVJM Edenkoben, Jutta Scherrer, ist bei der zweistündigen Einweihungsfeier dabei.
Ein Jahr später besucht auch die Volontärin Katrin Willem im November 2013 Pangani. Zwischenzeitlich wird das Gelände laut seiner Bestimmung genutzt und der
Kindergarten wird von 60 Kindern besucht. Es findet auch Erwachsenenbildung statt, vor allem für junge Frauen. Die Halle wird für Feste, hauptsächlich für Hochzeiten, vermietet, was eine
Einnahmequelle für den YMCA Pangani darstellt.
Die Küstenregion Tansanias ist stark muslimisch geprägt, mit dem Projekt in Pangani fördert der YMCA Tanzania die Integration der verschiedenen
Religionsgruppen.